Kennst du die Malerin Hilma Af Klint? Sie wurde erst vor einigen Jahren wieder entdeckt.
Hilma af Klint (1863-1944) war eine schwedische Malerin, die heute als die erste abstrakt malende Künstlerin gilt. Normalerweise wird dieses Attribut Wassili Kandinsky zugeschrieben, aber Hilma war mit ihren Werken viel früher dran.
Allerdings hat sich zu Lebzeiten kein Mensch für ihre abstrakten Arbeiten interessiert.
Auch die Entstehung ihrer Bilder war außergewöhnlich, man kann es vielleicht ähnlich wie bei den Surrealisten als automatisches Malen beschreiben. Sie hat sich in mehreren spiritistischen Zirkeln aufgehalten und bei den dortigen Sitzungen ihre Bilder „empfangen“.
Dass sich keiner für ihre Kunstwerke interessiert hat, hat sie dennoch nicht davon abgehalten an sich zu glauben. Das ging sogar soweit, dass sie ihren Neffen beauftragt hat, ihre Werke für 20 Jahre nach ihrem Tod unter Verschluss zu lassen und darauf zu vertrauen, dass die Kunstwelt dann weiter ist. Und sie hat recht behalten.
Sie war ihrer Zeit weit voraus und fand erst 70 Jahre nach ihrem Tod Anerkennung. Die Ausstellung ihrer Werke im MoMa vor einigen Jahren war die erfolgreichste des Museums ever.
Ich finde es erstaunlich und bewundernswert, dass sie so konsequent ihren Weg gegangen ist.
An diesem Künstlerleben kannst du sehen, dass es mitunter nicht darauf ankommt, ob dein Umfeld deine Kunst gut findet oder versteht. Wichtig ist schlicht und ergreifend, was es dir bringt.
Was bringt es dir, kreativ zu sein? Ist es entspannend, beruhigend oder ein Zeitvertreib? Macht es dir Spaß oder schulst du deine künstlerischen Fähigkeiten. Drückst du dich in einer, deiner ganz individuellen Sprache aus oder ist es dir ein inneres Bedürfnis kreativ zu sein?